Willkommen in meinem Blog! Hier geht es um Musikerinnen. Vor allem um Frauen, die ihre Musik selbst machen, das heißt selbst schreiben und selbst spielen. Ich stelle bekannte Künstlerinnen vor und weniger bekannte, Hauptsache tolle Musik. Vorschläge sind jederzeit willkommen!





Donnerstag, 15. November 2012

Musikgeschichte: Alice Samter



Alice Samter war eine deutsche Komponistin. Sie wurde 1908 in Berlin geboren und starb 2004 ebenfalls in Berlin. Im Alter von neun Jahren erhielt sie Klavierunterricht und begann mit ersten Kompositionsstudien.
Sie machte eine Ausbildung als Buchhalterin und arbeitete ständig, um ihre Beschäftigung mit der Musik zu finanzieren. Ab 1930 intensivierte sie die Musikausbildung durch Studien bei der Pianistin Else Blatt, danach bei Amalie Iwan und Prof. Stark am Klindworth-Scharwenka-Konservatorium.
Bei Gerhard F. Wehle studierte sie Improvisationen, bei Karl Ristenpart Chorleitung. Diese qualifizierten Vorstudien verhalfen Alice Samter zur Hochschuleinstufung ins 8. Semester und nur ein Jahr später, 1946, schaffte sie das Examen zur Musikpädagogin an Höheren Schulen.
30 Jahre lang war sie Musiklehrerin an einer Berliner Schule, für die sie auch mehrere Schulopern komponierte. Erst nach ihrer Pensionierung konzentrierte sich Alice Samter ganz auf ihre Kompositionen.
Sie trat in mehrere Verbände ein, um den Kontakt zu anderen Künstlerinnen zu finden und zu vertiefen. Dies sind die GEDOK Berlin (interdisziplinäre Gemeinschaft der Künstlerinnen), der Internationale Arbeitskreis Frau und Musik in Kassel und die ILWC ( International Leage of Woman Composers) in den USA.
Durch ihren äußerst bescheidenen Lebensstil sparte die Künstlerin ihr Vermögen an, um den künstlerischen Nachwuchs zu unterstützen. So wurde 1999 die Alice-Samter-Stiftung an der Hochschule der Künste in Berlin gegründet. Die Stiftung unterstützt bedürftige junge MusikstudentInnen der Hochschule, die alle zwei Jahre ein Konzert mit Werken der Komponistin veranstalten.
Nach 95 arbeitsreichen und engagierten Jahren starb Alice Samter 2004 in ihrer Heimatstadt. Sie hinterließ ein umfangreiches Werk, das neben einer großen Anzahl von Kompositionen in kleinen Besetzungen auch Bühnenwerke enthielt, wie die Schule der Witwen nach Jean Cocteau oder Die Nachtwache nach Texten von Nelly Sachs. Lieder auf Texte von Else Lasker-Schüler, Aldona Gustas, Hilde Domin und Ingeborg Bachmann deuten auf ihr starkes Interesse an Frauenliteratur ihrer Zeit, ebenso gibt es eine Reihe von Werken, die durch Gemälde oder Skulpturen von Kolleginnen inspiriert wurden.






                                                                        


                                                                             

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